Dienstag, 9. April 2013

#77

Tja, das Leben ist halt kein Spielfilm auf Pro7.

Wisst ihr, es kann nicht immer alles perfekt sein.
Man guckt einen Film über das Studentenleben, zeigt die Partys, die hübschen Menschen, zeigt das kleine, nette Zimmer. Was man nicht zeigt, sind die Prüfungen, für die man nächtelang lernen muss, man zeigt nicht den leeren Kühlschrank, wenn erst der 25. ist, man verschweigt auch die vielen Male, in denen man nicht schlafen kann, weil die in der Wohnung über oder unter einem Party machen.
Man guckt einen Film über gesunde Ernährung und viel Sport, aber dabei sieht man natürlich nicht, dass jemand Heißhunger hat oder sich verletzt oder keine Zeit hat, jeden Tag Workouts zu machen.
Man guckt einen Film über die große Liebe und landet dadurch in einer totalen Parallelwelt, die wunderschön rosig ist und in der alles leicht scheint. Und dann streitet man plötzlich und weiß nicht, was zu tun ist, man vermisst sich und ist auch stolz, man weint, man schreit, man kämpft.
Oft verliert man dann und man weiß nicht, wie es jemals wieder gut werden soll. Man hört dabei keine melancholischen Streicher oder wunderschöne Klaviermusik, sondern man hört absolut nichts. Da ist Stille, Platz höchstens für den Schmerz, und es geht nicht vor und nicht zurück und dann sitzt man da und irgendwie ist nichts gut.
So ist das Leben. Es ist tut weh. Ständig, und es ist nicht schön, wie es weh tut, sondern es ist einfach Schmerz. Es ist Unsicherheit, es ist Verzweiflung, es ist oft einsam und missverständlich.
Ehrlich, wenn Leben wie auf Pro7 wäre, wüssten wir nicht, was echte Wunden sind.